Der Morgartenturm (Letziturm) ist in engem Zusammenhang mit den übrigen spätmittelalterlichen Wehranlagen rund um den Talkessel von Schwyz zu sehen.
Der Morgartenturm (Letziturm)
Diese permanenten Verteidigungsanlagen wurden nicht etwa planlos oder auf eine kurzfristige Bedrohung hin gebaut. Vielmehr sind sie ein Zeichen eines konsequenten und wohlüberlegten Befestigungssystems. Die steinernen Türme und Mauern mit samt ihren hölzernen Wehranlagen in Ufernähe (Brunnen, Arth) oder mit den Ergänzungen durch natürliche Geländeverstärkungen (Schornen, Altmatt) hatten eine klare Funktion. Sie mussten eventuellen Angreifern den Zutritt ins Land verwehren oder mindestens erschweren.
Die Landwehren (Letzi, Letzinen) wurden an jenen Stellen errichtet, die einen Einfall in den Talkessel ermöglichten. So wurde mit Ufer-Palisaden und Mauern der Angriff vom See her bei Brunnen verhindert. Bei Arth treffen wir dieselbe Kombination von steinernen Befestigungsanlagen und Palisaden an beiden Seeseiten, um das Anlanden von Schiffen zu abzuwehren. Das relativ offene Gelände bei Arth und nördlich des heutigen Goldau wurde nochmals mit einer grossen, talquerenden Letzi mit mehreren Türmen verstärkt. Man nutzte quasi die Tiefe des Raumes um den gegnerischen Angriff abzuwehren. Auf der Altmatt wurde ebenfalls eine Talsperre – mitten im heutigen Dorf Rothenthurm gelegen – errichtet. Diese (oder womöglich auch eine Vorgängerin) ist schon 1310 urkundlich belegt und hat demnach zur Zeit des Morgartenkrieges bestanden (“mur ze Altunmatta”). Gerade die Letzi auf der Altmatt belegt aber auch, dass die Mauern nicht nur vor feindlichen Überfällen schützen, sondern gleichzeitig das heimliche Wegtreiben von Vieh verhindern sollten. Dieses Wegtreiben war in den Weidekriegen des 13. und 14. Jahrhunderts ein probates Mittel, um die vieh-, alp- und weidewirtschaftlichen Expansionen der Talleute von Schwyz nach Norden (Altmatt, Ybrig) zu bekämpfen.
Der Schornen bei Sattel bildet wie Brunnen, Arth oder die Altmatt eine weitere, wenn auch weitaus ungünstigere Möglichkeit, in den Schwyzer Talkessel einzufallen. Das Gelände ist mit einfachsten Mitteln zu sperren oder zu verteidigen. Die Überlieferung der Schlacht am Morgarten erzählt vom österreichischen Heer, das gegen Schwyz vorrückte. Weshalb sich Herzog Leopold für den Weg durch den Schornen entschied, bleibt unklar. Allem Anschein nach ist dieser Weg angesichts der Letzinen bei Brunnen, Arth und auf der Altmatt der einzige offene gewesen. Eine Letzimauer bestand im Schornen 1315 noch nicht. Das Gelände konnte von den Schwyzern auch mit improvisierten Mitteln recht gut verteidigt werden. Eine leichte Übung stellte also auch der Schornen für die Österreicher nicht dar. Der eigentliche Grund für Leopolds Entscheid wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Schliesslich wurde ihm dass Sumpfgebiet beim See, die steilen Berghänge, das Engnis beim Schornen und die geballte Kraft der Schwyzer und ihrer Verbündeten zum Verhängnis.
Nach dem Morgartenkrieg verstärkten die Schwyzer den Geländeübergang zwischen Sattel und dem Ägerisee mit einer starken Landbefestigung. Von dieser Letzi ist heute lediglich der sogenannte Morgartenturm und wenige Mauerreste sichtbar. Wie derjenige auf der Altmatt, war auch der Turm im Schornen mit einem grossen Tor versehen. Mehrere Urkunden von 1322 nennen Landverkäufe, deren Erlös dem Bau der “mure zu Houptsee” (Letzimauer mit Turm) zugeführt wurde. Der Turm hat eine Grundfläche von 6.30 x 6.10 Meter und ein ausserordentlich dickes Mauerwerk, das sich nach oben verjüngt. Der einzige Eingang befindet sich im zweiten Stock, die Löcher für die Balken des früheren Wehrgangs sind noch gut sichtbar. Der Morgartenturm zwischen der Schlachtkapelle und dem Restaurant Schornen, aber auch die übrigen erhalten gebliebenen Landbefestigungsanlagen aus der Zeit des 13. und 14. Jahrhunderts sind einzigartige Zeugen aus der Gründungszeit der Eidgenossenschaft. Sie dokumentieren nicht nur ein klares Konzept zur Abwehr von feindlichen Übergriffen, sondern belegen auch einen bemerkenswert hohen politisch-militärischen Organisationsgrad der Talleute zu Schwyz.
Nach dem Morgartenkrieg verstärkten die Schwyzer den Geländeübergang zwischen Sattel und dem Ägerisee mit einer starken Landbefestigung. Von dieser Letzi ist heute lediglich der sogenannte Morgartenturm und wenige Mauerreste sichtbar. Wie derjenige auf der Altmatt, war auch der Turm im Schornen mit einem grossen Tor versehen. Mehrere Urkunden von 1322 nennen Landverkäufe, deren Erlös dem Bau der “mure zu Houptsee” (Letzimauer mit Turm) zugeführt wurde. Der Turm hat eine Grundfläche von 6.30 x 6.10 Meter und ein ausserordentlich dickes Mauerwerk, das sich nach oben verjüngt. Der einzige Eingang befindet sich im zweiten Stock, die Löcher für die Balken des früheren Wehrgangs sind noch gut sichtbar. Der Morgartenturm zwischen der Schlachtkapelle und dem Restaurant Schornen, aber auch die übrigen erhalten gebliebenen Landbefestigungsanlagen aus der Zeit des 13. und 14. Jahrhunderts sind einzigartige Zeugen aus der Gründungszeit der Eidgenossenschaft. Sie dokumentieren nicht nur ein klares Konzept zur Abwehr von feindlichen Übergriffen, sondern belegen auch einen bemerkenswert hohen politisch-militärischen Organisationsgrad der Talleute zu Schwyz.