Kapelle und Wohnhaus in der Schornen bilden eine qualitätvolle und harmonische Baugruppe, obwohl die Erbauungszeit der beiden Gebäude gut 200 Jahre auseinander liegen.
Das Morgartenhaus in der Schornen
Das mit dem Jahr 1819 im Giebel datierte Wohnhaus verkörpert den klassizistischen Bautyp innerhalb unserer ländlichen Holzbauten. Die seitlichen Lauben sind bei diesem Typus weggefallen und durch umlaufende Klebdächer auf profilierten Konsolen ersetzt. Die Fenster sind axialsymetrisch angeordnet. Zudem ist das Haus recht steil aufgerichtet. Dies ist einerseits auf die hohe Sockelmauer, aber auch auf die gesteigerte Zimmerhöhe zurückzuführen. Traditionell ist die doppelläufige Aussentreppe, die zum Hauseingang führt. Dieser ist nicht wie bei andern gleichzeitigen Holzbauten ins Erdgeschoss verlegt.
Der Holzbau war vermutlich wegen der schattigen Lage und des feuchten Klimas nicht gut erhalten. Deshalb war der Ersatz grösserer Balkenflächen notwendig. Diese wurden in traditioneller Zimmermannstechnik ersetzt. Auch die Tragkonstruktion im Inneren musste in wesentlichen Teilen ersetzt und verstärkt werden. Als Kompromiss an den recht aufwendigen Unterhalt in dieser Lage wurde die hölzerne Aussentreppe durch eine massiv in Kalkstein ersetzt. Der Wohnteil ist zu einem späteren Zeitpunkt in Giebelrichtung um eine Fensterachse verlängert worden. Diese Erweiterung ist mittels einer senkrechten Holzschalung markiert worden. In gleicher Art wurde auch der rückseitige Holzschopf behandelt. Im massiven Sockelgeschoss, das durch drei grosse, axial angeordnete Fenster belichtet wird, wurde ein Mehrzweckraum für die zahlreichen Besucher der Gedenkstätte am Morgarten eingerichtet.