Das allererste Morgartenschiessen fand am Sonntag, 14. Juli 1895 auf dem “Müsli” in Oberägeri statt. Gegen 1’000 Schützen waren der Einladung der Oberägerer Feldschützen gefolgt, absolvierten das anspruchsvolle Programm stehend oder kniend und liessen den Festtag mit einem Umzug, mit Feuerwerk und Höhenfeuern ausklingen.
Das Morgartenschiessen
Das Fest an sich war zweifellos ein Erfolg. In finanzieller Hinsicht wurde das anvisierte Ziel, für das Morgartendenkmal einen Beitrag zu erwirtschaften, offenbar nicht erreicht, im Gegenteil, er resultierte ein Defizit. 1887 unternahmen die Oberägerer Schützen noch einmal einen Versuch, einen Morgartenschützenverband zu gründen mit dem Zweck “mit Morgartenschiessen … nach Kräften die Erstellung eines Morgartendenkmals zu fördern und in Kameradschaft das vaterländische Schiesswesen der Berggemeinden zu heben”. Offensichtlich war auch dieser Initiative kein Erfolg beschieden.
Erst der dritte Anlauf zu einem Morgartenschiessen gelang. Am 15. November 1912 trafen sich 204 Schützen im verschneiten Aegerital oberhalb des Denkmales zum patriotischen Wettkampf. Initiiert hatten diesen Anlass gewerbetreibende Stadtzuger Schützen.
Unter dem Protektorat der Stadtschützen Zug wurde 1912 der “Morgarten- Schützenverband” gegründet und als durchführendes Organ des Schiessens eine 7-köpfige “Morgarten-Komission” gebildet. Der Vizepräsident wird jeweils von den ausserkantonalen Sektionen, als ihr Vertreter, gewählt.
Wie das “Rütli”-, “Neuenegg”-, “St. Jakobs”- und andere historische Gedenkschiessen soll auch das Morgartenschiessen nie zu einem Preisschiessen werden, wo finanzieller Gewinn für die Schützen im Vordergrund steht. Neben 7 Sektionskränzen erhält der beste Schütze jeder Gruppe den silbernen Morgartenbecher. Wenn er ihn schon besitzt, erhält der zweitbeste oder Dritte u.s.f. den Becher. So kommt es vielfach vor, dass in den Sektionen sich 10 treue Kameraden zusammentun, um 10 Jahre lang auf eigene Kosten ihre Sektion zu vertreten, um damit für alle 10 Kameraden den begehrten einmaligen Morgartenbecher zu erkämpfen. Das höchste Einzelresultat ergibt den “Morgarten Meisterschützen” und nur 1% der besten Schützen wird mit dem Kranzabzeichen ausgezeichnet. Die Sektion mit dem höchsten Gruppenresultat erhält die Morgarten – Standarte und die beste zugerische Gruppe den vor Jahren von ehemaligen Kommissionsmitgliedern gestifteten Morgarten- Wanderbecher für ein Jahr in treue Obhut.
Zusätzlich zum Morgartenschiessen über die Distanz von 300 Meter findet seit 1957 alljährlich das Historische Morgarten- Pistolenschiessen (50m) statt. Durchgeführt wird es von der Pistolensektion des Unteroffiziersvereins Schwyz auf dem Schiessplatz in der Nähe der Schlachtkapelle auf der Schornen in Sattel. Das Morgarten-Pistolenschiessen entwickelte sich innert wenig Jahren zum grössten historischen Anlass der Schwyzer Pistolenschützen. Auch hier werden die besten Schützen ausgezeichnet:
- Die Bundesgabe (1 Armeepistole) erhält der absolute Meisterschütze
- 2 Wanderstandarten erhalten die besten Sektionen der Stamm- & Gastsektionen
- 4 Wappenscheiben erhalten die je 2 besten Schützen der Stamm- & Gastsektionen
- 1 Medaille erhält der beste Sektionsschütze (pro 8 Mann)
- 1 Morgartenbecher erhalten die Besitzer der Medaille nach 3 Gutschriften.
Weitere Infos sind zu finden auf der Website www.psuovsz.ch (Pistolensektion UOV Schwyz) bzw. www.hmps.ch (Historisches Morgarten Pistolenschiessen 50m).